Ökologischer Mangoanbau in Äthiopien
Die geladenen Gäste durften spannenden Vorträgen lauschen, die aufzeigten, wie und wo Biovision überall anpackt, um unsere Ernährungssysteme weltweit zu verändern. Etwa in Äthiopien: Hier spielt der Mangoanbau eine entscheidende Rolle für die Lebensgrundlage von Kleinbäuerinnen und -bauern. Dr. Tadele Tefera, Projektleiter bei der Partnerorganisation icipe, berichtete, wie unser Projekt in Arba Minch den Bäuer:innen nicht nur ermöglicht, ihre Ernteerträge zu steigern, sondern auch die Lebensbedingungen der lokalen Gemeinschaft nachhaltig verbessert.
Denn die Früchte sind für viele Familien eine wichtige Einnahmequelle. Durch die Einführung von agrarökologischen Methoden konnten Bauern die Schädlingsbefälle reduzieren und ihre Ernten steigern. Besonders beeindruckend ist die Schaffung von Geschäftsmöglichkeiten für die Jugend, die als Lieferanten und Ausbilderinnen im ökologischen Landbau fungieren.
Historischer Meilenstein: Erstes Agrarökologie-Gesetz Ostafrikas
Eine weitere Erfolgsgeschichte, von der wir unseren Gästen unbedingt erzählen wollten, ist ein wahrlich historisches Ereignis in Kenia: Dank der Initiative unserer Partnerorganisation Institute for Culture and Ecology wurde in Murang’a ein Gesetz verabschiedet, das eine nachhaltige, umfassende und faire Landwirtschaft als Weg zur langfristigen Ernährungssicherheit festhält.
Die Verankerung des Gesetzes war das Ergebnis einer breiten, von der Basis getragenen Bewegung. Die Zusammenarbeit von Landwirten, Zivilgesellschaft, Forschung und Privatsektor zeigt, wie effektiv der Ansatz der Agroökologie sein kann.
Mangoanbau in Äthiopien
Video-Aufzeichnung vom Symposium Teil 1
Nachhaltige Ernährung in der Schweiz
Doch nicht nur in Afrika, auch hier in der Schweiz will Biovision dazu beitragen, dass Ernährungssysteme nachhaltiger und gerechter werden. So betonte Samira Amos, Projektleiterin für unser Programm «Ernährungspolitik Schweiz», die Wichtigkeit von Innovation und Diversität in der Landwirtschaft. Sie präsentierte eindrucksvolle Beispiele wie den Naturhof im Berner Kiental und den Biohof Glauser, die beispielhaft für zukunftsfähige Ernährungsweisen stehen. Initiativen wie Foodoo, die aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen, zeigen, wie lokale Lösungen globale Herausforderungen angehen.
25 Jahre Biovision
Danach war es an der Zeit zurückzublicken auf die langjährige und überaus erfolgreiche Geschichte von Biovision. Wie entsteht etwas, das nun 25 Jahre später hunderte Menschen ins Zürcher Volkshaus bringt und tauende Menschen weltweit bewegt? Mitbegründer und Stiftungsratspräsident Hans Rudolf Herren reflektierte über die Anfänge und Entwicklungen von Biovision. Er betonte die Notwendigkeit eines umfassenden Kurswechsels in der Landwirtschaft und der politischen Rahmenbedingungen. «Weiter wie bisher» sei keine Option, so Herren: «Wir brauchen einen tiefgreifenden agrarökologischen Umbau unserer Ernährungssysteme – vom Acker bis auf den Teller.»
Erfolg durch langjährige Partnerschaften
Zurecht wollten wir auch unseren so wichtigen Partnern die Bühne geben. Schliesslich ist die Bedeutung von starken, lokalen Akteuren im Bereich der Agrarökologie in Afrika einer der Schlüssel für die Arbeit von Biovision. Mit der langjährigen Partnerschaft mit dem Biovision Africa Trust (BvAT) hat Biovision eine Schlüsselakteurin an ihrer Seite, die sich für die Umsetzung agroökologischer Ansätze in Subsahara-Afrika einsetzt – als Wissenszentrum und wichtige politische Treiberin. Deren Vertreterinnen und Vertreter erzählten von ihrer Arbeitsweise und den Herausforderungen vor Ort.
Ein gelungener Tag, der Hoffnung macht
Nach spannenden Vorträgen, kulinarischen Highlights und jede Menge interessanter Gespräche durften wir das Symposium 2023 abschliessen. Was zurückbleibt ist ein gelungener Tag, der vor allem eines gezeigt hat: Auf dem Weg hin zu einer nachhaltigeren Welt sind wir nicht allein. Oder wie es ein Biovisionär so treffend ausdrückte: «wunderbar, informativ, wertschätzend, verbindend.» Wir sind Teil einer starken Bewegung, die mit Expertise, Willenskraft und viel Mut voranschreitet. Das nächste Biovision Symposium kommt bestimmt.
Video-Aufzeichnung vom Symposium Teil 2