
«Mit dem Bürger:innenrat erhält die Bevölkerung erstmals eine Stimme, um Empfehlungen für konkrete Massnahmen für eine zukünftige Ernährungspolitik in die laufende Diskussion einzubringen» erklärt Daniel Langmeier, Leiter des Projekts Ernährungszukunft Schweiz von der Stiftung Biovision. Der Bürger:innenrat für Ernährungspolitik nimmt Mitte Juni 2022 seine Arbeit auf. «Im Bürger:innenrat sitzen Köch:innen neben Kindergärtner:innen und Rentner:innen neben Jugendlichen», führt Langmeier das Schweizer Pionierprojekt weiter aus. Die 100 ausgelosten, in der Schweiz wohnhaften Menschen repräsentieren die Schweiz bezüglich verschiedener Merkmale wie beispielsweise dem Geschlecht, dem Alter oder Verteilung der Stadt-Land-Bevölkerung. Der Bürger:innenrat thematisiert an elf Treffen die Frage: «Wie soll eine Ernährungspolitik für die Schweiz aussehen, die bis 2030 allen Menschen gesunde, nachhaltige, tierfreundliche und fair produzierte Lebensmittel zur Verfügung stellt?». Am 6. November 2022 verabschieden die Teilnehmenden die von ihnen erarbeiteten Empfehlungen, welche anschliessend an die Politik und Verwaltung übergeben werden.
Der Bürger:innenrat als Dialoginstrument
Mit dem Bürger:innenrat nehmen die drei Trägerorganisationen* einen Impuls des Bundesrats auf. Dieser strebt mit seiner Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 einen Wandel hin zu einem nachhaltigen Ernährungssystem in der Schweiz an. Wie schon im Vorfeld des UN-Ernährungssystemgipfel 2021 setzt der Bundesrat dabei weiter auf Dialog. «Ein Bürger:innenrat schafft den Raum für einen solchen Dialog, und zwar sowohl zwischen Repräsentant:innen aus der Bevölkerung wie auch mit Vertreter:innen relevanter Interessengruppen im Ernährungssystem», erklärt die für das Projekt mitverantwortliche Carole Küng, Co-Direktorin des Schweizer Netzwerks für Nachhaltigkeitslösungen (SDSN).
Das Projekt Ernährungszukunft Schweiz wird getragen von der Stiftung Biovision, dem Sustainable Development Solution Network Switzerland (SDSN) und Landwirtschaft mit Zukunft. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), das Bundesamt für Umwelt (BAFU) sowie die Stiftungen Mercator, SNL, Drittes Millenium und Minerva unterstützen das Projekt finanziell.