Mit cleveren Ideen gegen die Trockenheit

Biovision arbeitet in Zentraltansania mit Kleinbauernfamilien, Behörden und Wissenschaftler:innen zusammen, um agrarökologische Methoden gegen Trockenheit und Erosion zu erproben und umzusetzen. Gräben, Dämme und resistente Sorten helfen im Bezirk Kongwa gegen Dürre und unregelmässige Niederschläge.

Ausgangslage: Harsche klimatische Bedingungen

Kleinbauernfamilien in den trockenen Regionen von Zentraltansania betreiben Landwirtschaft unter schwierigsten Bedingungen. Auf kleinen, kargen Parzellen bauen sie Mais und Hirsearten an. Das Gebiet hat eine ausgedehnte Trockenzeit von mehreren Monaten und die Bäuerinnen und Bauern müssen mit unregelmässigen Niederschlägen zurechtkommen. Dürren während der Regenzeit führen immer wieder zu kompletten Ernteausfällen. Gleichzeitig spülen starke Regenfälle besonders zu Beginn der Anbauperiode, wenn die Felder noch kahl sind, fruchtbaren Boden und frisch gepflanzte Saatgut weg und zerstören damit die Grundlage für den Ackerbau.

Ziele: Resistente Anbauflächen

Um die landwirtschaftliche Produktivität und damit das Einkommen und die Ernährungssicherheit der Kleinbauernfamilien nachhaltig zu verbessern, setzt Biovision zusammen mit unserem Projektpartner Icrisat auf gemeinschaftsbasierte, landschaftsbezogene und partizipative Ansätze. Ziel ist es, die Nachhaltigkeit und Trockenheitsresistenz der kleinbäuerlichen Anbausysteme zu verbessern. Hand in Hand mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Aktueren arbeiten die Projektverantwortlichen von Icrisat mit rund 600 Landwirt:innen und Bauerngruppen in sechs Dörfern im Bezirk Kongwa und Mpawpwa zusammen.

Auf einen Blick

Projektname:

Gräben gegen Trockenheit
Projektland:
Tansania

Projektbudget in CHF:

430800
Teilnehmende:
Kleinbäuerinnen und -bauern
Projektbetreuung:
Projektphase:
2024-2026
Partnerorganisationen:

International Livestock Research Institute (ILRI)

In diesem Projekt stehen folgende Nachhaltigkeitsziele der UNO Agenda 2030 im Fokus:

Dieses Projekt wird von der Deza unterstützt.

Region
Themen
Porträt von Peter Ngowi, Projektverantwortlicher ICRISAT in Kongwa, Tansania
«Wir heben Gräben aus, Setzlinge wachsen … Es ist ein langsamer Prozess, aber ich sehe, wie die Region nach und nach wieder grün wird.»
Peter Ngowi, Projektverantwortlicher ICRISAT in Kongwa und Mpawpwa, Tansania

Bisherige Wirkung: Längere Anbaufenster, fruchtbare Böden

Zu den erprobten Massnahmen gehören Dämme und Gräben entlang der Hänge, die dazu beitragen, den Wasserfluss und die damit verbundene Erosion des Bodens zu verlangsamen. So sickert auch mehr Regen in die Felder und die Landwirt:innen können ihre Anbauperiode deutlich verlängern. Auch die Einführung von dürretoleranten Mischkulturen und Bäumen helfen, die Bodenfruchtbarkeit wiederherzustellen und Erträge zu steigern. Dies erhöht das Einkommen der Landwirt:innen, diversifiziert die Ernährung der Kleinbauernfamilien und trägt allgemein dazu bei, die lokale Landwirtschaft gewinnbringender und resilienter zu gestalten.

Zahlen und Fakten zum Projekt

Kleinbauernfamilien im Bezirk Kongwa und Mpawpwa haben ihr Einkommen erhöht und ihre Ernährungssicherheit verbessert.

Weiteres Vorgehen: Viehzucht involvieren 

Künftig wollen wir zusammen mit unseren Partner:innen vor Ort sowie mit den Bauernfamilien mehrere Punkte angehen: Zum einen gilt es noch stärker über die Vorteile und Errungenschaften dieser Art von Landwirtschaft zu berichten. Die Vorteile von Gräben, dürreresistenten Mischkulturen und clever gepflanzten Bäumen sollen mehr Aufmerksamkeit in der Bevölkerung erhalten. 

Dies bedeutet, dass auch die Behörden stärker in die Projekte involviert werden müssen. Nicht nur regional, sondern mehr und mehr im ganzen Land sollen die Bauernfamilien zu vergleichbaren Massnahmen greifen, um mit den unregelmässigen Niederschlägen zurecht zu kommen. 

Zum anderen wollen wir in einer nächsten Phase diese neue Art der Landbestellung noch besser mit der lokalen Viehzucht in Einklang bringen. Auch die Tiere der Bäuerinnen und Bauern sollen vom Überschuss an gepflanztem Gemüse profitieren und dadurch auch in den trockeneren Monaten auf eine zusätzliche Futterquelle zählen können. Dies sorgt für gesündere Hühner, die mehr Eier legen und Kühe, die im Optimalfall sogar in Dürreperioden Milch geben und den Bauernfamilien so weitere Einnahmequellen und eine ausgewogene Ernährung sichern.

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Sharon Nehrenheim

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Sharon Nehrenheim
Teamleiterin Institutionelles Fundraising
+41 44 512 58 13

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