
Vor sieben Jahren verlor James Gichovi 50 Prozent seiner Mangoernte und damit sein Haupteinkommen. Denn alle Fruchthändler machten wegen der verdorbenen Mangos einen grossen Bogen um die ganze Region. Die Fruchtfliegen legen ihre Eier unter die Haut der Früchte. Daraus schlüpfen die Larven, ernähren sich vom Fruchtfleisch bis die verdorbenen Früchte vom Baum fallen und verkriechen sich in den Boden, wo sie sich verpuppen. Nach der Metamorphose macht sich die nächste Generation auf die Suche nach Mangos.
Integrierte Schädlingskontrolle anstatt Pestizide
Früher hatte James Gichovi viel chemische Pestizide versprüht. Doch jetzt versagten diese Mittel. Da erfuhr er, dass die Fruchtfliegen mit Fallen und Duftködern bekämpft werden können. In Tat und Wahrheit war das aber nur eine von mehreren Massnahmen des „Integrated Pest Management“ (IPM). Beim IPM werden parasitäre Schlupfwespen freigelassen, welche die Fliegenbrut befallen und dezimieren. Befallene Früchte werden konsequent in speziellen Maschenzelten gesammelt. Die Fruchtfliegen und Larven bleiben darin gefangen, während die kleinen Schlupfwespen entfliehen können und der Fliegenbrut weiter zusetzen. Dazu kommen der Einsatz von Duftfallen für männliche Fliegen, das punktuelle Besprühen der Bäume mit Bio-Insektizid sowie Pilzsporen gegen die Larven im Boden.
Je mehr mitmachen, desto besser funktioniert es
James Gichovi experimentierte auf eigene Faust und war zuerst erfolgreich mit Plastik-Kesseln und Duftködern. Den endgültigen Durchbruch schaffte er dann nach einem Feldtag in IPM bei icipe* und Biovision. Heute hat er die Fruchtfliegen im Griff und kann seine Mangos nachhaltig schützen. Ganz zufrieden ist er aber noch nicht, denn er denkt weiter: „Die Ausbildung war zu kurz und die Gruppen zu gross“, bemängelt James Givochi. Viele Teilnehmende hätten nicht alles verstanden, und das sei bedauerlich. „Um die Mangofruchtfliegen dauerhaft in Schach zu halten, müssen wirklich alle Bauern die IPM Methoden sorgfältig und konsequent anwenden. Nur wenn wir das schaffen, mache ich mir keine Sorgen mehr.“ Gut also, dass das Projekt „Fruchtfliegenkontrolle“ von Biovision und icipe weiterläuft.
*icipe: Internationales Insektenforschungs-Institut, Nairobi