Kaffeepause!

Von

Ines Bächinger, Biovision (Text) und Edwin Nyaika (Bild)

Früh am Morgen, während der Pause oder nach dem Essen – viele von uns greifen gerne und regelmässig zur Tasse Kaffee. Doch seine Produktion hat erhebliche Umwelt- und soziale Auswirkungen. Wie also den richtigen Kaffee wählen?

Kennen Sie den Ursprung des Kaffees? Vor etwa 1000 Jahren soll der Hirte Khaldi im Reich Abessinien – dem heutigen Äthiopien – den Kaffee entdeckt haben. Nachdem seine Ziegen die roten Früchte des Kaffeebaums gefressen hatten, sprangen sie aufgeregt herum. Aus Neugier probierte Khaldi die Früchte selbst und war voller Energie! So begann also die Liebesgeschichte der Menschen für Kaffee.

Kaffee wird weltweit getrunken, kann aber nur in tropischen und subtropischen Regionen angebaut werden. Die grössten Exporteure sind Brasilien, Vietnam, Kolumbien, Indonesien und Äthiopien. Die Kaffeeproduktion beschäftigt rund 125 Millionen Menschen weltweit, darunter 25 Millionen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die oft schlecht bezahlt werden. Fairtrade-Kaffee hingegen garantiert einen guten Kaufpreis für die Produzenten und die Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen.

Kaffee ist nach Erdöl sogar die zweitwichtigste Handelsware der Welt, sein ökologischer Fussabdruck ist daher gewaltig gross. So werden beispielsweise jährlich etwa 130.000 Hektar Wald für den Kaffeeanbau abgeholzt. Ebenso werden für die Herstellung von 1 kg Röstkaffee 21.000 Liter Wasser benötigt. Die Wahl von Bio-Kaffee würde die Biodiversität viel mehr schützen und unsere Gesundheit und die der Kaffeeproduzent:innen weniger belasten. Derzeit liegt der Marktanteil von Bio-Kaffee in der Schweiz bei etwa 7%, hier besteht also grosses Potenzial zur Verbesserung.

Warum Bio- und Fairtrade-Kaffee wählen? Die Labels hier stehen für pestizidfreie Produktion und faire Arbeitsbedingungen. Diese Produkte sind gesünder, fairer und umweltfreundlicher. Kaffee ohne Label gibt weniger Auskunft über die Produktionsmethoden und ist in der Regel weniger nachhaltig. Preislich gibt es in der Regel keine allzu grossen Unterschiede.

Clever-Tipp von Ines

 «Ich bereite meinen Kaffee gerne mit einer italienischen Kaffeemaschine zu – das Plattdrücken des Kaffees, der Duft und das leise Pfeifen, wenn er fertig ist, sind ein angenehmes Ritual. Überschüssigen Kaffee bewahre ich im Kühlschrank auf. Kalten Kaffee kann man zum Beispiel mit Zucker und Bio-Hafermilch oder Kakao und Zimt mischen, gut schütteln und zurück in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag hat man ein feines Getränk zum Mitnehmen. Das spart Zeit, verhindert Abfall und schmeckt ausgezeichnet.»
Ines Bächinger, Praktikantin Sensibilisierung für nachhaltigen Konsum

Zahlen und Fakten über Kaffee

Der Name «Kaffee» leitet sich vermutlich von der Ursprungsregion des Kaffees, Kaffa in Äthiopien, ab. Andere Theorien besagen, dass der Name vom arabischen Wort «qahwa» stammt, was ein aufweckendes Kraftgetränk bezeichnet.
2023 lag der Kaffeekonsum in der Schweiz bei etwa
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Tonnen, was 9 kg pro Person pro Jahr entspricht – knapp drei Tassen pro Tag.
Für einen guten Espresso braucht man etwa sieben Gramm Kaffee, das sind rund
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Bohnen.

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