Äthiopiens Landwirtschaft mit Push-Pull stärken

In Äthiopien bedrohen Dürren und Schädlinge die Existenz von kleinbäuerlichen Betrieben. Mit innovativen Ansätzen und cleveren Methoden wollen wir die Erträge und Einkommen der Bäuerinnen und Bauern nachhaltig steigern – und so einen Markt für agrarökologische Produkte mitaufbauen. 

Ausgangslage: Dürren und Schädlinge bedrohen die Ernte 

Äthiopische Kleinbäuerinnen und -bauern sehen sich häufig mit erheblichen Ernteausfällen aufgrund von Schädlingsbefall und Dürren konfrontiert. Eine Situation, die sich unter dem Einfluss von Bevölkerungswachstum und den Einflüssen des Klimawandels noch weiter verschärft hat. Biovision und ihre Partner setzen seit einigen Jahren erfolgreich die Push-Pull-Technik ein, um die Erträge der Kleinbauernfamilien dennoch zu sichern. In einer nächsten Phase sollen innovative Ansätze jene Herausforderungen bewältigen, die vor Ort weiterhin bestehen. 

Ziele: Widerstandsfähigkeit der Felder steigern 

In einer zweiten Phase wollen wir noch mehr Bäuerinnen und Bauern dabei unterstützen, Push-Pull auf ihren Feldern einzuführen und so Ertrag und damit Einkommen nachhaltig zu steigern. Wir fördern jedoch nicht nur die Push-Pull-Technik, sondern auch den Anbau verschiedener Gemüsesorten. Je diverser die Felder nämlich bestellt werden, desto resilienter die einzelnen Farmen.  

Eine grosse Herausforderung, um Push-Pull und nachhaltige Landwirtschaft in der Region tatsächlich zu etablieren, ist, dass oft das Saatgut für die hierfür verwendeten Pflanzen wie etwa Desmodium- und Brachiaria fehlt. Deshalb sollen mehr und mehr Bäuerinnen und Bauern zu Saatgutproduzierenden ausgebildet werden. 

Schlussendlich will Biovision dazu beitragen, die Push-Pull-Technik definitiv in der Region zu etablieren. Hierfür müssen vor allem die wichtigsten Stakeholder der Wertschöpfungskette zusammengebracht werden. Lokale Interessensvertretungsgruppen, Innovationsplattformen und ein Netzwerk von Demonstrationsbetrieben sollen miteinbezogen werden, um die Sichtbarkeit von Push-Pull und Anbaudiversifizierung als agrarökologisches Managementsystem weiter zu erhöhen.

Auf einen Blick

Projektname:

Push-Pull gegen Dürre und Schädlinge
Projektland:
Äthiopien

Projektbudget in CHF:

442427
Projektbetreuung:
Projektphase:
2023-2025
Partnerorganisationen:

International Centre of Insect Physiology and Ecology, Icipe 

In diesem Projekt stehen folgende Nachhaltigkeitsziele der UNO Agenda 2030 im Fokus:

Bisherige Wirkung: Erträge steigen deutlich 

In der ersten Projektphase konnte die Push-Pull-Technik die Erträge und damit das Einkommen der Kleinbauernfamilien erheblich steigern. Die Böden der beteiligten Farmen sind fruchtbarer und resilienter gegenüber extremen Klimaeinflüssen. Lokale Gruppen von Interessensvertretern, Farmen und Firmen wurden miteinbezogen, um die Bekanntheit von Push-Pull weiter zu erhöhen. Auch die Viehzuchterträge, insbesondere von Tieren, die mit Brachiaria oder Desmodium gefüttert wurden, sind deutlich gestiegen. 

Erste Landwirtinnen und Landwirte haben ausserdem damit begonnen, ihre Anbauflächen bewusst zu diversifizieren, indem sie neue Arten wie Soja, Bohnen und Kichererbsen eingeführt haben. 

Weiteres Vorgehen: Einen agrarökologischen Markt aufbauen 

Für die nächste Phase ist es entscheidend, die wichtigsten Stakeholder der Wertschöpfungskette zu vernetzen – von Saatgutproduzierenden über Bäuerinnen und Bauern bis hin zu verarbeitenden Firmen, Forschungsinstituten und politischen Entscheidungstragenden. Durch Treffen, Networking-Events und Workshops soll der Austausch gefördert und die Beziehungen zwischen den Beteiligten gestärkt werden. Ein Schlüsselelement hierfür ist, dass ausgewählte Bäuerinnen und Bauern zu Saatgutproduzierenden werden, damit die Region nicht mehr von externen Samenlieferungen abhängig ist, sondern dieses wichtige Asset selbst produzieren und verwerten kann. 

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Sharon Nehrenheim

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