Innovativer Ansatz im Kampf gegen Malaria
Wer in Kenia nahe mit ihren Nutztieren zusammenlebt, erhöht das Risiko, sich mit Malaria oder einer anderen potenziell tödlichen Krankheit anzustecken. Biovision macht mit einem innovativen Forschungsprojekt die Not zur Tugend.
Ausgangslage: Der Kampf gegen Insektenübertragene Krankheiten beginnt vor Ort
Malaria, Schlafkrankheit, Dengue-Fieber oder andere durch Insekten übertragene Krankheiten stellen nach wie vor ein grosses Gesundheitsrisiko für Menschen und deren Nutztiere dar. Hier setzt das Biovision-Projekt mit einem neuen Ansatz an: Die Tiere ziehen als eine Art «natürlicher Lockvogel» die Insekten an, welche mithilfe des neu entwickelten, umweltfreundlichen Insektenschutzmittel getötet werden. Damit wird die Zahl der Krankheitsüberträger reduziert und Mensch und Tier geschützt.
Ziele: Gesundheit fördern, Wissen teilen, Risiken reduzieren
Mit diesem Projekt will Biovision die Gesundheit der Tiere verbessern und die Ansteckungsgefahr für Menschen verringern. Dabei setzt unser lokaler Projektpartner Icipe auf einen partizipativen Forschungsansatz, bei dem die lokale Bevölkerung in die Forschungsarbeiten einbezogen wird.
Zudem zeigen wir den Menschen vor Ort die Zusammenhänge und Risiken von Infektionskrankheiten auf. Dazu wollen wir u.a. ein Modellhaus «Healthy Home» mit lokal erhältlichen Materialien konzipieren und bauen, bei dem durch einfache Massnahmen die Zahl der Krankheitserreger im und ums Haus deutlich verringert wird.
Auf einen Blick
Projektname:
Malaria in Kenia
Projektland: Kenia
Projektbudget in CHF:
307854
Teilnehmende: Gesundheitsbeauftragte in den Gemeinden Ländliche Gemeinschaften Mitarbeitende lokaler NGOs Regierungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter Viehhirtenfamilien
Projektbetreuung:
Projektphase: 2019-2024
Partnerorganisationen:
Internationales Insektenforschungsinstitut Icipe (Kenia)
In diesem Projekt stehen folgende Nachhaltigkeitsziele der UNO Agenda 2030 im Fokus:
Region
Bisherige Wirkung: Gemeinsames Lernen schafft Veränderung
Das Projekt richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen und arbeitet mit einem ganzheitlichen Ansatz. Erfolgreich ist die partizipative Gesundheitsforschung: Mit unseren 40 Gemeinschaftstreffen und Schulungen haben wir in den Regionen Busia und Kwale 1733 Personen erreicht. Dabei haben die Teilnehmenden mehr über die Risiken von Infektionskrankheiten und mögliche Schutzmassnahmen erfahren. Zudem wurden 10 Gesundheitsbeauftragte in den Gemeinden ausgebildet, um Ansteckungen zu reduzieren und um das Insektenschutzmittel einzusetzen.
Anhand den Modellhäusern haben 239 Vertreter:innen aus den Dörfern erfahren, wie sie mit einfachen Massnahmen im und ums Haus die Gesundheit besser schützen. Dazu gehören auch eine Latrine und ein effizienterer Ofen, bei dem Briketts statt Holz verwendet wird.
Weiteres Vorgehen: Erkenntnisse nutzen, Herausforderungen meistern
Das speziell für dieses Projekt entwickelte Insektenschutzmittel vermochte in den Labortests die Krankheitsüberträger signifikant zu reduzieren, was sich jedoch in der praktischen Anwendung in den Dörfern nicht bestätigen liess. Nun werden wir die Erfahrungen auswerten und die Ursachen analysieren, um herauszufinden, weshalb das Projekt nicht die erwartete Wirkung erzielt hat. Zudem führt unsere Partnerorganisation eine Haushaltsbefragung zur Verwendung von Insektenschutzmittel durch und treffen Vorbereitungen für ähnliche Versuche im Westen und an der Küste Kenias.
Grosses Interesse erfreuen sich die Schulungen mit den Modellhäusern. Zusammen mit den Gesundheitsbeauftragten in den Gemeinden wird Icipe nun die kommenden Schulungen planen und die dafür benötigten Materialien drucken.
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Sharon Nehrenheim
Teamleiterin Partnerships
+41 44 512 58 13