Was Erfahrungen aus der Entwicklungszusammenarbeit schon seit längerer Zeit zeigen, ist nun wissenschaftlich bewiesen: Agrarökologie ist ein wirksames Mittel für Bäuerinnen und Bauern, um sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen. Dies zeigt eine umfangreiche Studie zu Agrarökologie und Klimawandel, die Biovision mit der Welternährungsorganisation der UNO erarbeitet hat.
Das Ernährungssystem als Ganzes, von der Lebensmittelproduktion bis zum Einzelhandel, ist für rund ein Drittel aller Treibhausgase verantwortlich. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft besonders stark vom Klimawandel bedroht. Die Agrarökologie kann zur Lösung beider Probleme beitragen. Die Forschungsarbeit zeigt auch auf, dass die Definition von Klima-Resilienz in all ihren Aspekten – wie sie sich die Unterzeichner des Klimaabkommens als Ziel gesetzt haben – beinahe deckungsgleich ist mit den verschiedenen Aspekten der Agrarökologie.
Kompostieren reicht nicht
Auf internationaler politischer Ebenen den jedoch fast ausschliesslich die technologischen Aspekte wie Kompostierung, Mischkulturen oder Agroforstwirtschaft Beachtung. Die Notwendigkeit, marktwirtschaftliche und politische Machtstrukturen zu verändern, wird vernachlässigt. Dabei wären der Aufbau regionaler Kreislaufwirtschaften, der Einbezug aller Akteure in politische Entscheidungsfindungen sowie eine partizipative Forschung zentrale Elemente einer wirksamen Klima-Resilienz.
Es ist noch viel Überzeugungsarbeit nötig, um der Agrarökologie zum Durchbruch zu verhelfen. Vor allem braucht es die Einsicht, dass ein systemischer Ansatz Voraussetzung ist, um den Klimawandel wirksam zu bremsen und die Nahrungsproduktion langfristig nachhaltig zu sichern.
Mehr Informationen zur Studie und zur Arbeit von Biovisions Politikdialog- und Anwaltschaftsteam erhalten Sie unter