Lokales Saatgut gegen den Klimawandel

Lokale Saatgutbanken sollen im kenianischen Bezirk Vihiga die Landwirtschaft nicht nur resilienter gegen Klimawandel machen. Auch will Biovision so dazu beitragen, dass traditionelle Pflanzensorten fortbestehen. Mit den Saatgutbanken erwirtschaften die Bauernfamilien ein wichtiges Zusatzeinkommen.

Ausgangslage: Heimische Sorten gehen verloren

In Kenia verschwinden heimisch-traditionelle Sorten mehr und mehr von der Bildfläche. Aufgrund von Monokulturen nimmt auch die Resilienz der landwirtschaftlich genutzten Flächen gegenüber dem Klimawandel ab. Dazu kommt, dass die Bauernfamilien den Preisschwankungen und unvorhergesehenen Entwicklungen am Markt ausgesetzt sind.

Ziele: Mehr Vielfalt, robustere Systeme

In diesem Projekt wollen wir dazu beitragen, diversifiziertere Ernährungs- und Produktionssysteme aufzubauen. Der Anbau von verschiedenen heimischen und traditionellen Sorten soll nicht nur die Resilienz der Produktionssysteme stärken und eine grössere Artenvielfalt sichern, sondern auch die Ernährung der regionalen Bevölkerung ausgewogener und gesünder machen. Konkret setzen Biovision und ihre Partnerorganisationen bei den ländlichen Gemeinschaften auf den Anbau und die Vermarktung von traditionellen Gemüsesorten. Dazu bauen die Bäuerinnen und Bauern lokale Saatgutbanken und landwirtschaftliche Austauschzentren auf.

Auf einen Blick

Projektname:

Lokales Saatgut für eine grosse Vielfalt
Projektland:
Kenia

Projektbudget in CHF:

695647
Teilnehmende:
Forschungsinstitute
Kleinbäuerinnen und -bauern
Konsumentinnen und Konsumenten
politische Entscheidungstragende
Projektbetreuung:
Projektphase:
2024-2026
Partnerorganisationen:

Bioversity International

In diesem Projekt stehen folgende Nachhaltigkeitsziele der UNO Agenda 2030 im Fokus:

Dieses Projekt wird von der Deza unterstützt.

Region
Themen
Elizabeth Omousile präsentiert stolz ihre Ernte in Vihiga, Kenia.
«Ich habe davor nur Grünkohl und Hülsenfrüchte angebaut. Durch die Schulung habe ich angefangen, nach einer Vielzahl von anderen Samen zu suchen.»
Elizabeth Omusiele, Bäuerin, Vihiga, Kenia

Bisherige Wirkung: Neue Einkommensquelle

 Die Bäuerinnen und Bauern haben lokale Saatgutbanken aufgebaut und unterhalten diese erfolgreich. Dadurch wurden sie auch zu Saatgutproduzierenden, die sowohl mehr verschiedene Gemüse- und Obstsorten anbauen als auch durch die Vermarktung der Saatkörner ein zusätzliches Einkommen erhalten. Die Bäuerinnen und Bauern sind dadurch auch unabhängiger gegenüber marktwirtschaftlichen Dynamiken, etwa Preisschwankungen am Markt. Hinzu kommt eine deutlich höhere Resilienz der Anbauflächen gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels.

Zahlen und Fakten zum Projekt

Frauen und ihre Familien verbesserten ihre Ernährung
An mindestens
weitere Bäuer:innen gab jede:r ausgebildete Modell-Bäuer:in das erlernte Wissen weiter

Weiteres Vorgehen: Politischer Rückhalt ist notwendig

Nun gilt es, noch mehr Bäuerinnen und Bauern für den Anbau von heimischen Sorten zu gewinnen und ihre Systeme diversifizierter zu gestalten. Gleichzeitig wollen Biovision und ihr Partner Bioversity die lokale Gesetzgebung mitgestalten, um auch auf politischer Ebene die richtigen Rahmenbedingungen für das Projekt und damit für die beteiligten Bäuerinnen und Bauern zu schaffen.  

In dem Video kommen Bäuerinnen und Bauern zu Wort, inwiefern sie vom Projekt profitieren. (nur auf Englisch verfügbar)

https://youtu.be/fUGEKkcxxvg

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Sharon Nehrenheim

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Sharon Nehrenheim
Teamleiterin Partnerships
+41 44 512 58 13

Projekt-Website

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