25 Jahre Biovision in Bildern

Von

Lothar J. Lechner Bazzanella

Bilder von Peter Lüthi, Christian Bobst, Verena Albertin, Giorgio Hösli, Patrick Rohr, Andreas Bodmer und Simon von Gunten.

Biovision feiert 2023 ihren 25. Geburtstag. Das jahrelange Engagement hat nachhaltig gewirkt und Spuren hinterlassen. Aus aktuellem Anlass haben wir deshalb in den Archiven gestöbert. Wir laden Sie ein uns durch die Foto- und Videogalerie zu begleiten.

1998 – Die Gründung von Biovision

Der Welternährungspreisträger und Insektenforscher Hans Rudolf Herren gründet gemeinsam mit Andi Schriber, Mathis Zimmermann und Jürg Weber Biovision. Ihr Ziel: die Lebenssituation der Menschen in Afrika nachhaltig zu verbessern und die Natur als Grundlage allen Lebens zu erhalten.

V.l.n.r.: Andi Schriber, Mitgründer und späterer Geschäftsführer von Biovision, N’Donga Hezika und Matilda Auma Ouma, die ersten «Eco Trainer» in Kenya und Hans Rudolf Herren, Präsident von Biovision. Bild aufgenommen im Jahre 2001.
Bild aus dem allerersten Biovision Newsletter. Aufgenommen 2002 in Kenia.

2001 – Die Anfänge

Die ersten Projekte starten in Kenia. Dafür stellt Biovision sogenannte «Eco Trainer» an, die ihr Wissen über ökologische Landwirtschaftsmethoden vermitteln, etwa die Push-Pull-Methodik. Heute noch nachzulesen im Magazin von damals.

Ein «Eco Trainer» klärt über die verschiedenen Pflanzen auf. Bild aufgenommen 2002 in Kenia.

Porträt über Beryl Atieno Munika aus Kenia, die dank Push-Pull zu neuem Selbstbewusstsein gefunden hat.

2005 – «The Organic Farmer» erscheint

Von Anfang an gehörte Wissensverbreitung zu den Ansätzen von Biovision. Dafür wurde 2005 eine Bauernzeitung gegründet und erstmals publiziert. Peter Baumgartner, ehemaliger Redaktor und Afrika-Korrespondent des Zürcher «Tages-Anzeiger», lancierte nach seiner Pensionierung in Kenia das Biovisionsprojekt «The Organic Farmer». Die Story kann man heute noch hier nachlesen. Seitdem hat sich das Projekt weiterentwickelt und wurde auch digital.

Der damalige Geschäftsführer Andreas Schriber hat auf Projektbesuch im Westen Kenias sichtlich Spass mit den jungen Menschen vor Ort.
Bäuerinnen lesen «The Organic Farmer». Bild aufgenommen 2008 in Kenia.
Pflanzenkunde: Bild aus der Forest School Mpigi in Uganda. Bild aufgenommen im Jahre 2010.
Ein Junge geniesst eine Mango. Bild aufgenommen im Jahre 2014.

2006 – Das erste Geburtstagsfoto

Biovision feiert achtjährigen Geburtstag. Dafür versammeln sich alle Mitarbeitenden für ein gemeinsames Teamfoto. Damals noch mit der übersichtlichen Zahl von sieben Biovisionärinnen und Biovisionären.

2007 – Das Biovision-Infonet geht online

Ein weiterer Meilenstein in der Wissensverbreitung war der Launch der Internetplattform infonet-biovision.org. Massgeblich daran beteiligt war die Naturwissenschaftlerin Monique Hunziker, die heute dienstälteste Biovisionärin. Die Story dazu kann man hier nachlesen.

«The Organic Farmer» wird digital. Bild aufgenommen im Jahre 2009 in Kenia.
Eine Sportgrösse unterstützt Biovision: Simone Niggli-Luder auf Projektbesuch.

Simone Niggli-Luder, 14-fache Orientierungslauf-Weltmeisterin und Biologin, war bis 2018 Biovision-Botschafterin. Sie setzte sich für eine naturnahe und soziale Entwicklung ein und für eine Welt ohne Hunger: «Ich hoffe, dass ich mit meiner Bekanntheit und Popularität auf die Stiftung Biovision und ihre Hilfe zur Selbsthilfe in Afrika aufmerksam machen kann», erklärte sie 2007 den Schritt für ihr Engagement als Biovision-Botschafterin.

Emily Sikuku zeigt, wie sie Seide produziert. Zusammen mit 120 anderen Mitgliedern der Kabondo Silkgroup in Westkenia sichert sie sich durch die Seidenproduktion eine neue Einnahmequelle. Bild aufgenommen im Jahre 2008 in Kenia.

2008 – Die ersten Radiosendungen

Erstmals wird «The Organic Farmer» im Radio ausgestrahlt. Die Sendung erreicht von Anfang an Millionen Hörerinnen und Hörer, wie im Magazin von damals noch heute hier nachzulesen ist. 

Mathew Macdonald in seinem Radiostudio. Über 2 Millionen Hörerinnen und Hörer schalten tagtäglich ein. Bild aufgenommen 2021 in Kenia.
Ein Bauer lauscht den Tipps über agrarökologische Landwirtschaft. Bild aufgenommen im Jahre 2010 in Uganda.
Bauern bei der Arbeit. Bild aufgenommen 2015 in Tolay, Äthiopien.

2009 – Weitere Projekte entstehen

In Tansania startet das Projekt «Bustani ya Tushikamane», aus dem später die erfolgreiche Partnerorganisation Sustainable Agriculture Tansania (SAT) hervorgeht. Eine kurze Version der Gründungsgeschichte, die heute noch beindruckt, war im Newsletter Nr. 26 auf Seite 7 erschienen. Mitgründer Alexander Wostry erzählt von den Anfängen und wie Biovision SAT zum Durchbruch verhalf.

Biovision auf Projektbesuch in Morogoro, Tansania. Bilder aus dem Jahre 2009.

2010 – Biovision erhält den «One World Award» 

Hans Rudolf Herren, Biovision und die kenianische Biobäuerin Rachel Agola werden mit dem «One World Award» ausgezeichnet. Der Preis wird an Personen, Projekte, Organisationen oder Unternehmen verliehen, die sich für eine nachhaltige Entwicklung, ökologische Landwirtschaft, soziale Gerechtigkeit und den Schutz der Umwelt einsetzen.

Rachel Agola besucht 2010 die Schweiz und nimmt auch am Biovision-Symposium teil.
Mangobauer Samuel Mugambi ist sichtlich begeistert. Bild aufgenommen in Kenia im Jahre 2014.

2011 – «CLEVER» wird geboren

Für eine nachhaltigere Welt ist auch die Schweiz gefragt. Biovision lanciert 2011 «CLEVER» für nachhaltigen Konsum.

Die Clever-Ausstellung 2014 in Bazenheid.
Bäuerinnen und Bauern bei der Feldarbeit in Graubünden, Schweiz.

2012 – Erste Erfolge in der Politik

Mehr und mehr baut Biovision den Bereich Politik- und Anwaltschaft aus. Am Rio+20 Gipfel setzt sich Biovision zusammen mit anderen NGOs erfolgreich für eine nachhaltigere globale Landwirtschaft ein. Wie Biovision damals den Schritt auf die internationale Politikbühne genommen hat, können Sie im Newsletter Nr. 24 nachlesen.

Bauernfamilien setzen ein Zeichen. Bild aufgenommen im Jahre 2012 in Assosa, Äthiopien.
Und in der Schweiz setzen die Biovision-Mitarbeitenden auch beim Sport ein Zeichen für mehr Solidarität mit dem globalen Süden. Auf dem Bild ist rechts David Fritz, der erste Leiter Kommunikation bei Biovision, zu sehen. Bis 2018 arbeitete er im Unternehmen. Er verstarb kurz nach seinem Austritt nach langer und schwerer Krankheit.

2013 – Geschichte wird geschrieben

Es passiert Historisches: Biovision und Co-Gründer Hans Rudolf Herren (links im Bild) werden 2013 mit dem alternativen Nobelpreis «Right Livelihood Award» ausgezeichnet.

Hans Rudolf Herren wird 2013 als Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz gegen Hunger und Armut in Afrika mit dem Swiss Award in der Kategorie «Gesellschaft» ausgezeichnet.

2014 – Globi wird Biovisionär

Auch Globi ist fortan ein echter Biovisionär. In Zusammenarbeit mit Biovision produziert, erscheint der Band «Globi, der schlaue Bauer». Wie Globi bei der Produktion des Buchs die Köpfe der Mitarbeitenden von Biovision zum Rauchen gebracht hat, kann im Newsletter Nr. 29 auf Seite 7 nachgelesen werden.

Gross und Klein sind bei der Vernissage des neuen Globi-Buchs in Zürich dabei. Bild aufgenommen im Jahre 2014.
Kinder in Tolay, Äthiopien, kosten den süssen Honig. Bild aufgenommen im Jahre 2015.

2017 – SDSN Switzerland wird gegründet

Biovision gründet zusammen mit dem CDE das Netzwerk Sustainable Development Solutions Network SDSN Switzerland, das sich für die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) einsetzt. An der ersten Konferenz 2018 nehmen bereits prominente Gäste teil: etwa Bertrand Piccard und Nobelpreisträger Jacques Dubochet.

V.l.n.r.: Urs Wiesmann, Katrin Muff, Moderatorin SDSN Launch Conference, Bertrand Piccard, Psychiater und Pionier, Jacques Dubochet, Biophysiker und Nobelpreisträger, Océane Dayer, Michael Bergöö, Generalsekretär SDSN Switzerland/Biovision.
Traditionelles Hirtenleben und nachhaltige Zukunft: Msee Sine Wario, ein Nachkomme der Gabra und Sakuye Nomaden, ist zuständig für die Behirtung der Kamele im Projektgebiet bei Merti, Kenya. Mensch und Tier im Einklang für eine gerechte und nachhaltige Entwicklung ist auch ein Ziel der SDGs. Bild aufgenommen im Jahre 2013.

Biovision wird 2017 offiziell Partnerorganisation der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA. Deren Direktor Manuel Sager besucht daraufhin unter anderem ein Bio-Forschungsprojekt in Kenia (links im Bild).

Die Kamuguga Primary School in Kenya packt mit an. Bild aus dem Jahre 2018.

2018 – 20 Jahre Biovision

Die Unterstützung unserer Partnerinnen und Partner und der Einsatz der Mitarbeitenden von Biovision tragen Früchte. Am Jubiläums-Symposium im Volkshaus Zürich sind 2018 – 20 Jahre nach der Gründung von Biovision – überwältigende 1000 Teilnehmende vor Ort.

Schlupfwespen helfen den Mangobäuerinnen und - bauern. Bild aufgenommen in Kenia im Jahre 2018.

2019 – Biovision eröffnet ein Büro in Genf

Mit der Eröffnung eines Büros in Genf macht Biovision 2019 einen grossen Schritt in den französischsprechenden Teil der Schweiz und baut ihre Aktivitäten im Inland weiter aus.

Alessandra Roversi, Sébastien Dutruel und Charlotte Pavageau vor dem «Maison Internationale de l’Environnement », wo Biovision ihre Büros bezog.

Im selben Jahr feiert die von Biovision gegründete Organisation Biovision Africa Trust (BvAT) mit Sitz in Nairobi, Kenia, ihren zehnjährigen Geburtstag. Auch Hans R. Herren und der damalige Biovision-CEO und Präsident von BvAT Andi Schriber sind für die Feierlichkeiten vor Ort.

Ein Maisbauer bei der Arbeit im Feld. Bild aufgenommen in Kenia im Jahre 2018.

2021 – Wichtige Abstimmungen stehen an

Biovision führt erstmals anlässlich einer eidgenössischen Abstimmung eine gross angelegte Informations- und Sensibilisierungskampagne durch. An der Urne wird über die Trinkwasser- und die Pestizidinitiaitve abgestimmt, welche die Schweizer Landwirtschaft nachhaltiger machen sollen. Die Initiativen werden von der Bevölkerung aber abgelehnt.

2022 – Das Team ist gewachsen

Was mit einigen wenigen begann, ist knapp 25 Jahre danach zu einem Team von beeindruckender Grösse gewachsen. 2022 versammeln sich die über 40 Mitarbeitenden für ein gemeinsames Gruppenbild. Insgesamt zählt Biovision per 2023 60 Mitarbeitende sowie mehrere Lernende, Praktikant:innen und Zivildienst-Mitarbeitende.

Im Kamelprojekt beginnen die Menschen mit wenigen Tieren zu arbeiten und werden in der Zucht und Haltung durch unseren Partner VSF unterstützt. Im Bild: Sadia Mohamed vor ihrer Kamelherde. Bild aufgenommen in Kenia im Jahre 2021.
In Dürrezeiten fressen Kamele auch die Blätter von Acacia-Bäumen, um Wasser aufzunehmen. Bild aufgenommen in Kenia im Jahre 2021.

2023 – Der erfolgreiche Ernährungssystemgipfel

In Bern findet der Ernährungssystemgipfel statt. Die Übergabe der 126 Empfehlungen des Bürger:innenrats und des wissenschaftlichen Leitfadens zu Hebeln und politischen Pfaden für eine nachhaltige Schweizer Ernährungszukunft ist vorläufiger Höhepunkt des Engagements in der Schweiz von Biovision.

Bundesrat Guy Parmelin und Brigita Marion und Jasmin Fischer als Vertreterinnen des Bürger:innenrats.
Es gilt, Gräben zu überwinden. Dieser Mann im Biovision-Projektgebiet Samburu springt über einen Erosionsgraben.

Der ganzheitliche, wissensbasierte Ansatz von Biovision reicht heute vom Feld bis auf den Teller und bindet alle Akteure im Ernährungssystem ein. Dafür setzen wir, Biovisionär:innen, uns mit Leidenschaft und Fachkompetenz ein. Allen, die dieses weltweite Engagement unterstützen, sagen wir von Herzen Danke.

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