Push-Pull: Schädlinge bekämpfen und gleichzeitig Ernährung verbessern
Mit Push-Pull gehen Kleinbäuerinnen und -bauern in Kenia und Tansania nicht nur erfolgreich gegen Schädlinge vor – sie verbessern auch den Boden, schützen das Klima und steigern ihre Erträge. Gleichzeitig sorgt diese ökologische Anbaumethode für mehr Vielfalt auf den Feldern und Tellern.
Ausgangslage: Schädlinge bekämpfen und Boden stärken
Durch das Pflanzen von Desmodium zwischen den Mais-, Hirse- und Gemüsereihen werden die Schädlinge vertrieben (Push) und gleichzeitig vom Napiergras oder Brachiaria, welche um die Felder herum gepflanzt werden, angelockt (Pull).
Napiergras, Brachiaria und Desmodium sind gesundes Zusatzfutter für Vieh und helfen, Feuchtigkeit im Boden zu speichern – und sie helfen, die Bodenfruchtbarkeit zu steigern: Alle drei tragen dazu bei, mehr Kohlenstoff im Boden zu deponieren (etwa durch ihre grosse Wurzelmasse), sind aber auch nützlich für den Erhalt der Bodenstruktur und Lebewesen. Zusätzlich fixiert Desmodium atmosphärischen Stickstoff und pumpt diesen ins Erdreich, was sich positiv auf den Stickstoffhaushalt im Boden auswirkt (sehr wichtig für Mais und Hirse).
Mit diesem innovativen Ansatz können Kleinbäuerinnen und -bauern Schädlinge bekämpfen, Trockenheit vermindern und die Bodenfruchtbarkeit auf natürliche Art und Weise verbessern.
Ziele: Push-Pull - Wissenschaftlich belegt für gesunde Ernährung und mehr Sicherheit
- Die Leistungen von Push-Pull sind wissenschaftlich belegt.
- Kleinbäuerinnen und -bauern integrieren die Push-Pull-Ansätze beim Anbau von Mais, Gemüsen und Hirse.
- Die Gesundheit der Projektbeteiligten verbessert sich dank ausgewogener Nahrung, Ernährungs- und Einkommenssicherheit.
Auf einen Blick
Projektname:
Push-Pull: Vielfalt durch partizipative Forschung
Projektland: Kenia Tansania
Projektbudget in CHF:
902022
Teilnehmende: Kleinbäuerinnen und -bauern
Projektbetreuung:
Projektphase: 2023-2025 (Phase 2)
Partnerorganisationen:
Internationales Insektenforschungsinstitut
icipe (Kenia)
In diesem Projekt stehen folgende Nachhaltigkeitsziele der UNO Agenda 2030 im Fokus:
Dieses Projekt wird von der Deza unterstützt.
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Bisherige Wirkung: Erfolgreiche Ausbreitung und erweiterte Anwendung für mehr Erträge
Seit 2006 unterstützt Biovision Projekte zur Verbreitung von Push-Pull in Kenia. Später wurde der Ansatz auch in Tansania, Uganda und Äthiopien angewandt und seit 2016 auch in Malawi, Sambia, Simbabwe, Ruanda, Burundi und Burkina Faso.
Während die Methode ursprünglich für den Anbau von Mais und Hirse entwickelt wurde, begann unser Projektpartner Icipe 2020 damit, auch Gemüse in dem Push-Pull-System mit Mais und Hirse zu integrieren. Diese Versuche haben gezeigt, dass die Methode einen erheblichen Schutz vor mehreren bedeutenden Gemüseschädlingen bietet und so zu erhöhten Erträgen führt.
Zahlen und Fakten zum Projekt
Kleinbäuer:innen in Kenia und Tanzania erzielen höhere Erträge und Einkommen durch das erfolgreiche Anwenden von Push-Pull.
Kleinbauer:innen werden in Push-Pull Methoden geschult
Weiteres Vorgehen: Workshops und Versuche für Kleinbauern
Mit Workshops werden wir 1500 Kleinbäuerinnen und -bauern die Push-Pull-Methode im Anbau von Mais und Hirse näherbringen und dabei an die verschiedenen Ökosysteme und Anbaumethoden anpassen. Zudem stellen wir den Wissensaustausch zwischen allen am Projekt Beteiligten sicher und fördern in den Dorfgemeinschaften partizipatorische Ansätze.
Durch die Integration von Gemüse in das System entsteht für die Kleinbauernfamilien mehr Diversität bei den Nahrungsmitteln – aber auch indirekt für die Menschen, welche die Produkte auf dem Markt kaufen können. In mehreren Workshops und mit Informationsmaterial wollen wir das Wissen über gesunde Ernährung und eine entsprechende Verhaltensänderung fördern.
Gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern will Biovision 40 Versuchs- und Demonstrationsfelder anlegen, auf denen wir die Wirkung von Push-Pull auf verschiedene Gemüsesorten testen. Wir wollen drei geeignete Gemüsesorten finden, welche unter den lokalen Bedingungen am besten gedeihen und gleichzeitig interessant für den Verkauf sind.
Erfahren Sie mehr über die Anbaumethode im Video
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Sharon Nehrenheim
Teamleiterin Partnerships
+41 44 512 58 13
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