Ursprünglich aus Südamerika stammend, blieb die Tomate in West- und Mitteleuropa lange unbeachtet. Seit den 1950er-Jahren floriert ihr Anbau dank moderner Züchtung – oft auf Kosten von Vielfalt und Geschmack. Heute kehrt sich dieser Trend mancherorts um: Alte, schmackhafte Sorten feiern langsam ihr Comeback und bringen Aroma und Diversität zurück.
Doch der weltweite Tomatenanbau steht weiterhin in der Kritik: Prekäre Arbeitsbedingungen, Wassermangel und irreführende Herkunftsangaben trüben das Bild. «Hergestellt in Italien» bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Tomaten auch aus Italien stammen – besonders bei Produkten wie Dosentomaten oder Tomatenpüree kann dies irreführend sein.
Viele Tomatensorten werden in Südspanien und Süditalien angebaut. Dadurch wird die Wasserknappheit in diesen trockenen Gebieten weiter verschärft. Immer wieder ist die Rede von ausbeuterischen und unmenschlichen Arbeitsverhältnissen.
Achten Sie beim Tomatenkonsum deshalb auf frische, vielfältige und saisonale Tomaten aus der Schweiz und greifen Sie ausserhalb der Saison auf Tomatenerzeugnisse mit eindeutiger Herkunftsangabe zurück.
Jetzt ist Tomatensaison in der Schweiz – eine perfekte Gelegenheit für eine nachhaltige Wahl. Die meisten Tomaten werden derzeit in unbeheizten Gewächshäusern oder Folientunneln angebaut, wo sie vor Wind und Wetter geschützt sind. In der konventionellen Produktion dominiert die Hors-Sol–Methode, bei der Tomaten ohne Boden in einer Nährlösung wachsen. Im biologischen Anbau hingegen gedeihen die Tomaten im Boden, was dessen Fruchtbarkeit fördert und im Einklang mit der Natur steht.