Seit wann hörst du die Radioprogramme über Agrarökologie?
Ich habe 2021 das erste Mal eine Radiosendung von Farm Radio International und Biovision gehört. Ab dem Zeitpunkt habe ich begonnen, mich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen. Mittlerweile höre ich die Sendungen und lese auch das gedruckte Magazin regelmässig.
Was hat sich seitdem auf deinen Feldern geändert?
Sehr vieles. Ich merke, dass es meinem Land nun wieder besser geht. Es blüht auf. Ich kann gesundes Gemüse und Obst anbauen, dass weder der Natur noch mir oder meiner Familie schadet.
Kannst du konkrete Beispiele für nachhaltige landwirtschaftliche Techniken teilen, die du aufgrund von den Informationen aus Radio- und Zeitschriftenprogrammen übernommen hast?
Sicher. Zum Beispiel habe ich gelernt, dass es wichtig ist, dass ein Kalb nach der Geburt mindestens sechs Monate lang nur Muttermilch bekommt, bevor es mit Gras gefüttert wird. Das habe ich umgesetzt und auch einen Stall für das Kalb gebaut. Ich habe ausserdem gelernt, wie man lokale Samen vorbereitet und zum Beispiel organischen Tee-Dünger als Booster für die Felder verwendet.
Florian Kwaslema
Hat seine Farm von herkömmlicher Landwirtschaft auf agrarökologische Praktiken umgestellt.
Wie hat die Gemeinschaft um dich herum auf die Anwendung nachhaltiger landwirtschaftlicher Methoden reagiert?
Nachdem andere Bauern und ich in einer Radiosendung interviewt worden sind, kamen Freunde und Bekannte auf uns zu, haben angerufen und gratuliert. Mittlerweile haben viele meiner Nachbarn die Praktiken ausprobiert und positive Ergebnisse erzielt. Mehr Menschen in unserem Dorf stellen nun ihren eigenen organischen Dünger her und konnten dadurch ihre Anbaupraktiken verbessern. Ich selbst gebe manchmal sogar Schulungen für andere Bauerngruppen. Das macht Freude und ich bin stolz, dass ich so meiner Gemeinschaft weiterhelfen kann.
Und wie hat die Umstellung auf nachhaltige Landwirtschaft dein Einkommen und das Leben deiner Familie beeinflusst?
Die Umstellung hat mein Einkommen deutlich gesteigert. Früher habe ich viel Geld für Dünger und oder Pestizide ausgegeben, jetzt investierte ich das gesparte Geld in andere Projekte wie den Hausbau oder Schulbildung meiner vier Söhne. Ich hoffe, dass in Zukunft immer mehr Bäuerinnen und Bauern auf agrarökologische Praktiken setzen und wir gemeinsam unsere Böden wieder gesünder machen können.