Weniger Mücken – weniger Malaria

Von

Peter Lüthi, Biovision

Das Leben von Ralia Kura Abdi und ihren Kindern ist nicht einfach. Die Borana-Frau hat sich von ihrem Ehemann getrennt, der praktisch nie zu Hause war und die Familie schliesslich ganz im Stich liess.

Fortan musste sie alleine für ihre Kinder aufkommen. Darum wurde sie von der Dorfgemeinschaft in Bulesa, Kenia, für die Teilnahme am Projekt Kamele für Dürregebiete ausgewählt. Ich traf die tapfere Frau im Mai 2013 mit dem Kameramann Frank Mesmer. Wir produzierten einen Kurzfilm mit Ralia Kura Abdi in der Hauptrolle.
Der Grund für die Wahl dieses Bildes für den Biovision-Wandkalender 2020 sind jedoch nicht die Kamele, sondern das blaue Moskitonetz. Für mich war es damals ein Aufsteller, dass alle Familien, die wir in Bulesa besuchten, unter Moskitonetzen schliefen. Das war zwar nicht direkt Teil dieses Projekts, die Vorbeugung gegen die tödliche Krankheit ist bei Biovision aber seit 2002 einer der Schwerpunkte. Dabei wird nicht der Krankheitserreger ins Visier genommen, sondern die Mücken, welche die Malaria übertragen. Gemeinsam mit den kompetenten Partnerorganisationen icipe (International Centre of Insect Physiology and Ecology) und KEMRI (Kenya Medical Research Institute) testen und verbreiten wir eine Kombination umwelt-freundlicher Präventionsmassnahmen: Überwachung und biologische Kontrolle der Mücken-Brutgewässer, Abdichten von Häusern, Behandlung von Vieh mit einem Bioinsektizid, Aufklärung der Bevölkerung und Verteilen von Moskitonetzen.

Ralia Kura Abdi mit ihren drei Kindern vor ihrem Haus in Kenia.
Ralia Kura Abdi mit ihren drei Kindern vor ihrem Haus in Kenia.

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