First the soap, then the school

Von

Loredana Sorg, Co-Bereichsleiterin Entwicklungsprojekte

Gesundheitsversorgung, Agrarökologie und Waldschutz in Uganda

«Und was braucht es sonst noch für eine gute Flüssigseife?», Emmanuel Kibubuka, langjähriger Mitarbeiter der Biovision Partnerorganisation Prometra, schaut fragend in die Runde und stellt zwei gelbe Wasserkanister neben den Eimer. Die Frauen und Männer aus Bujenge, einem Dorf im ugandischen Gomba Distrikt, zählen der Reihe nach die Zutaten auf, die ihnen Emmanuel vorhin im Schatten eines grossen Baumes gezeigt hatte. Nachdem das meiste genannt wurde, beginnt Emmanuel, die verschiedenen Pülverchen der Reihe nach in den Eimer zu streuen und mit der richtigen Menge Wasser zu vermischen.

Schule in Uganda.

Seit Mitte 2018 besucht Emmanuel Kibubuka regelmässig verschiedene Dörfer im Umkreis der Waldschule Mpigi und versucht, jüngere Einwohnerinnen und Einwohner für die Seifenherstellung zu begeistern – und schliesslich für die Waldschule zu gewinnen. In der Waldschule Mpigi selber engagiert sich Emmanuel Kibubuka mit seinen Teamkollegen für die Ausbildung traditioneller Heilerinnen und Heiler. Dereinst sollen die jungen Frauen und Männer aus Bujenge ebenfalls die Waldschule besuchen, doch vorerst geht es vor allem darum, sie überhaupt für die Aktivitäten der Dorfgruppen zu begeistern.

Ein neuer Weg, das Einkommen zu verbessern?

Das Interesse ist gross, bei jedem Treffen tauchen neue Gesichter auf. Bald wurde klar, dass sich die ältere Generation benachteiligt fühlt, wenn nur Junge zu den Workshops zugelassen sind. Darum dürfen jetzt alle mitmachen. Während sich die einen ebenso für die verschiedenen Heilpflanzen interessieren, die im ersten Teil des Treffens im Vordergrund standen, konzentrieren sich andere gezielt auf die praktische Demonstration der Seifenkunst. In Zukunft möchten sie diese selber herstellen und in der Nachbarschaft vertreiben.

Der Weg ist das Ziel

«Auf den ersten Blick haben die Seifenproduktion und Prometras Engagement für traditionelle Medizin und den Umweltschutz nicht viel gemeinsam», räumt Emmanuel ein. Doch auf den zweiten liege es auf der Hand. «Mit der eigenhändig hergestellten Seife können die Gruppenmitglieder etwas zur Verbesserung der Hygiene beitragen und sich ausserdem ein kleines Einkommen erwirtschaften, wenn sie ihre Produkte verkaufen.» Dadurch wiederum wird ihr Interesse an der Gruppe und schliesslich für die Waldschule geweckt. Dort können sie sich weiter in unternehmerischen Tätigkeiten ausbilden und von den älteren Heilerinnen und Heilern lernen. Prometra hofft damit, die junge Generation für ihre Anliegen zu gewinnen und sie gleichzeitig aus den Wettlokalen und der damit verbundenen Abwärtsspirale zu holen.»

Zur Projektseite der Waldschule in Mpigi

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