Bodenschutz im Blumentopf

Von

Anna Schöpfer, Biovision

Um beim Gärtnern den Boden nicht zu schädigen, gilt es, beim Erde-Kauf genau hinzuschauen: Konventionelle Erde enthält oft Torf, mineralischen Dünger und Phosphor.

Gartenerde, Anzuchterde, Kräutererde … Die Vielfalt an Sackerden in den Gartencentern ist gross. Was vielen gemeinsam ist: Sie enthalten Torf. Dies nicht ohne Grund, denn das organische Sediment kann Wasser, Luft und Nährstoffe wie ein Schwamm aufnehmen. Doch so gut Torf als Pflanzerde funktioniert, so schädlich ist dessen Gewinnung.

Für den Torfabbau müssen Moore trocken­gelegt werden – damit werden ökologisch wertvolle Ökosysteme zerstört und Biodiversität geht verloren. Dazu sind Moore gigantische CO2-­Speicher.

Der Abbau ist in der Schweiz zwar schon lange verboten, nicht aber der Import. Der Bund hat 2012 ein Torf­Ausstiegskonzept vorgelegt, das allerdings nur aus freiwilligen Massnahmen besteht. Ein Problem ist bis heute der Einsatz torfhaltiger Erde in der Pflanzenaufzucht geblieben. Der weitaus grösste Teil wird jedoch bei Sackerden eingesetzt und die meisten Detailhändler bieten heute Alternativen an – wir haben also die Wahl.

Zahlen und Fakten

In der Schweiz sind seit
0
die Moore geschützt und der Torfabbau ist verboten.
Jährlich werden in der Schweiz über
0 m3
Torf importiert, mehrheitlich aus der EU.
Mittlerweile sind
0 %
der globalen Moorflächen bereits zerstört.
Moore erhalten
0 %
des im Boden gespeicherten CO2

Mineralischer Dünger in der Blumenerde

Die konventionelle Erde von Hornbach enthält im Gegensatz zur Bio-Erde von der Migros nicht nur Torf, sondern auch mineralischen Dünger (enthält Stickstoff und Phosphor) und den Wurzelaktivator Agrosil (enthält Phosphat und Silicium). Phosphat ist eine fossile, nicht erneuerbare Ressource. Mineralische Dünger waschen zudem den Boden schneller aus, womit Nährstoffe verloren gehen und die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig beeinträchtigt wird. Der CLEVER-Test zeigt deutlich: Wer nachhaltig gärtnern will, sollte auf Bio-Erde setzen.

Die Spidergrafik vergleicht konventionelle Blumenerde mit Bio-Universalerde, welche deutlich besser abschliesst.
«Für meine Tomatenstauden setze ich auf Bio-Erde und Wurmtee: Das Nebenprodukt des Wurmkomposts funktioniert wunderbar als natürlicher Flüssigdünger.»
Anna Schöpfer, Programmverantwortliche Nachhaltiger Konsum bei Biovision

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