«Biovision war ein Glücksgriff für mich»

Von

Lothar J. Lechner Bazzanella, Biovision.

Fabio Leippert gehört seit rund acht Jahren zum Team Policy and Advocacy (P&A) bei Biovision. Mittlerweile ist er Co-Bereichsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung. Warum er bei Biovision seinen Traumberuf gefunden hat und weshalb es weltweiten Einsatz für bessere Rahmenbedingungen für Agrarökologie braucht.

«Ich habe mich schon immer für Biologie, Tierwelt und den Schutz der Biodiversität interessiert. Und deshalb in Bern Umweltschutzbiologie studiert», erzählt Fabio Leippert. Nach seinem Abschluss 2005 zog es ihn zunächst ans Bundesamt für Umwelt und später weiter zum Forschungs- und Beratungsunternehmen Infras. Der heute 44-Jährige entschied sich dann für ein Nachdiplomstudium, machte seinen Master in Entwicklung und Zusammenarbeit an der Zürcher ETH. «Ich wollte mich gegen Ressourcenübernutzung und für nachhaltige Lösungen wie Agrarökologie zur Hunger- und Armutsbekämpfung einsetzen. Seither bearbeite ich dieses Themenfeld international mit Fokus auf den globalen Süden.»

Anfänge bei Biovision

Im Jahre 2017 stiess Fabio Leippert zu Biovision und zum Team von P&A . Die Reputation der Stiftung und ihr Standing auch auf globaler Ebene lockten ihn. «Biovision war ein wahrer Glücksgriff für mich, weil die Stiftung genau jene Themenbereiche vereint, die mich interessieren. Deshalb wollte ich wirklich unbedingt hierher und mithelfen, diese Biovision zu realisieren.» Mit Fabio an Bord entwickelte das PA-Team das Programm, um den drastischen Klimawandel mithilfe von Agrarökologie anzugehen. «Wir haben Regierungen weltweit gezeigt, wie Agrarökologie dazu beiträgt, Klimaziele zu erreichen und die Widerstandsfähigkeit der Kleinbäuerinnen und -bauern zu erhöhen. Ein wichtiger, erster Schritt.»

Biovision und das Team von PA haben den Ansatz zur politischen Einflussnahme mittlerweile Jahr für Jahr weiterentwickelt. Ein entscheidender Kopf hinter dieser Entwicklung war von Anfang an Fabio, der in der Zwischenzeit an der Seite von Stefanie Pondini das Team leitet und P&A auch in der Geschäftsleitung vertritt. «Wir haben seither anerkannt, dass wir nicht nur die politischen Rahmenbedingungen beeinflussen müssen. Wir müssen auch zusätzliche Gelder bewegen, seien diese nun öffentlich oder private. Es braucht Investitionen in den Sektor, damit Politiken umgesetzt werden können und Entscheidungstragende realisieren, dass Agrarökologie aus wirtschaftlicher Sicht Sinn macht, Jobs und Einkommen generiert und Hunger reduziert.»

Wegweisende Projekte

Es ist eine Überzeugung, in welcher auch der Neycha Accelerator and Fund wurzelt. Das Fundament für dieses Projekt legte Biovision bereits vor einigen Jahren. «Damals fragten wir uns, wie sich Biovision auf innovative Art in diesem Bereich engagieren und durch neue Hebel dazu beitragen kann, dass sich agrarökologische Unternehmen auf dem Markt durchsetz en. Der Accelerator und das gesamte P&A-Programm, in dessen Rahmen er funktioniert, sind eine wirklich wegweisende Antwort darauf.» Seit einem Jahr operiert Neycha in Uganda und Kenia und unterstützt pro Jahr 20 agrarökologische Unternehmen. Gleichzeitig ist der Accelerator eine Art «living lab», ein Reallabor, in dem neue Konzepte und Lösungen entwickelt, getestet und evaluiert werden. Der zentrale Ansprechpartner hier ist Fabio Leippert.

Es ist gerade die Kombination der verschiedenen Tätigkeiten von Biovision, die Fabio weiterhin reizt. «Wir brauchen sowohl kurzfristige als auch langfristige Lösungen, um die globalen Herausforderungen zu bewältigen. Es reicht nicht, nur Armut und Hunger direkt zu bekämpfen – das ist natürlich wichtig, weil es sofortige Bedürfnisse sind. Aber genauso wichtig ist es, langfristig günstigere Rahmenbedingungen zu schaffen. Dafür braucht es Lobbying für Agrarökologie. Sowohl auf politischer Ebene als auch in der Wirtschaft. Und das macht unser Team von P&A unermüdlich in Subsahara-Afrika und darüber hinaus.»

 

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