Natürliche Ressourcen erhalten

Von

Peter Lüthi, Reporter und Redaktor

Als der junge Wagenlenker meine Kamera bemerkt, verlässt er behände seine Sitzposition und setzt sich stehend in Szene. Dennoch behält er souverän die Kontrolle über seine Zugtiere und die kostbare Fracht. Das Fuder dürrer Maisstängel werden er und seine Geschwister daheim abladen und zu grossen Haufen schichten. Pflanzenreste sind unentbehrlich als Viehfutter und als Brennstoff zum Kochen.
Transport von Maisstängeln in Siraro (Äthiopien)
Transport von Maisstängeln, kostbares Viehfutter und Brennstoff, Siraro (Äthiopien), Projekt Ernährungssicherheit im ländlichen Äthiopien. Foto: Peter Lüthi / Biovision

Das Bild nahm ich im Februar 2016 im äthiopischen Bezirk Siraro auf. In dieser trockenen und kargen Region sind die Menschen und ihre Tiere immer öfters von Dürren betroffen. Die natürlichen Ressourcen sind mehr als knapp. Im Projekt Ernährungssicherheit im ländlichen Äthiopien, arbeiten mehrere Dorfgemeinschaften, das Social Development Coordinating Office of Meki der katholischen Kirche Äthiopiens (ECC-SDCOM), Caritas Vorarlberg und Biovision seit 2015 zusammen. Die Bevölkerung wird bei der Erhaltung und der sorgsamen Nutzung der natürlichen Lebens grundlagen und dem Aufbau neuer Einkommensmöglichkeiten unterstützt. Dabei geht es um die Produktion und den Verkauf von Baumfrüchten, Holz oder Eiern, sowie um die moderne Imkerei, den Handel mit Honig, Gemüse oder Ziegen.

Die Einnahmen erlauben es den Menschen, ihre Abhängigkeit von der Nothilfe zu verringern. Mit dem erwirtschafteten Geld können sie während Dürreperioden Nahrung kaufen. Die Dorfgemeinschaften engagieren sich für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, etwa mit Baumpflanzaktionen oder dem Anlegen von Gräben und der Aufschüttung und Bepflanzung von Wällen gegen die fortschreitende Erosion.

Weitere Beiträge

Landwirtschaft

Vom Armenviertel an die Uni – und wieder zurück

Benedetta Kyengo arbeitete sich von einem der grössten Armenviertel Nairobis an eine europäische Universität. Heute setzt sie sich für nachhaltige Landwirtschaft in ihrer Heimat ein. Biovision unterstützt sie dabei.
Konsum

Friede, Freude, Osterkuchen?

Weizen ist ein wichtiges Grundnahrungsmittel und wird zu Ostern gerne als Symbol für Fruchtbarkeit und Erneuerung verwendet. Doch wie gesund Ihr Osterkuchen in diesem Jahr wird, hängt entscheidend davon, woher das Mehl fürs Backen kommt. Dem Weizenmehl gehen wir in diesem Artikel auf den Grund.
Landwirtschaft

Agrarökologie für ein Millionenpublikum

Florian Gitu Kwaslema krempelte seine Farm in Tansania von konventioneller Landwirtschaft auf agrarökologische Anbaumethoden um – mit beeindruckenden Ergebnissen. Entscheidend hierfür war ein spezielles Radioprogramm, welches an Millionen Bäuerinnen und Bauern im ganzen Land ausgestrahlt wird: ein Projekt von Biovision und unserer Partnerorganisation Farm Radio International.
Landwirtschaft, Wissen

Uliza – Wenn Bäuerinnen und Bauern das Radioprogramm gestalten

In Tansania will Biovision mit ihren Partnerorganisationen Millionen von Bäuerinnen und Bauern für ökologische Landwirtschaft sensibilisieren. Dabei helfen Radioprogramme und gedruckte Magazine. Martin Schmid, Co-Bereichsleiter für Entwicklungsprojekte bei Biovision, erklärt die Kooperation mit der weltweit tätigen Organisation «Farm Radio International» und wie die Hörerschaft entscheidet, was das Radio sendet.