Gespannt betreten 16 Jugendliche der Gymnasiumklasse 1b das Schulzimmer in der Kantonsschule Kollegium Schwyz. Hier erwartet sie an Stelle ihrer Stühle und Tische ein kleiner Laden mit verschiedenen Grundnahrungsmitteln, Gemüsen, Früchten, Broten, Käse und vielem mehr. Die Produkte sind nicht echt. Sie dienen bloss der Übung zum nachhaltigen Einkauf. Lea schnappt sich einen Einkaufskorb und Tamara liest den Auftrag vor: «Abendessen für eine Party mit Freunden und ein Frühstück für den nächsten Morgen einkaufen». Schnell einigen sich die drei auf das Party-Menu: Gemüsestängel mit Dip-Saucen, Penne mit Tomatensauce und als Dessert Schoggi-Bananen. Zum Frühstück gibt es Brot, Butter, Käse und Honig. Vor den Regalen beginnen die Diskussionen: Was ist ökologischer, Bio-Tomaten aus Spanien oder konventionelle Tomaten aus der Schweiz? Wann haben Gurken Saison? Hat es wirklich Palmöl in der Margarine? Und wie belastend sind Milch und Käse für die Umwelt?
CLEVER zeigt die wahren Kosten
An der Kasse scannt Cindy die Einkäufe, und sofort erhalten sie die Quittung für jedes Produkt: Ein Spinnendiagramm auf dem Bildschirm zeigt, wie ihre Wahl bezüglich der Auswirkungen auf die Menschen, die Tiere und die Umwelt abschneidet. Milchprodukte kommen schlechter weg als erwartet. Denn die Futterproduktion, die Tierhaltung wie auch die Verarbeitung sind aufwändig und belasten die Umwelt. Margarine enthält praktisch ausnahmslos Palmöl. Die Gurkensaison dauert von Mitte April bis Ende Oktober und Bio-Tomaten aus Spanien liegen wegen des Transportwegs und der künstlichen Bewässerung etwa gleichauf mit konventionellen aus der Schweiz.
Einfache Regeln für den nachhaltigen Einkauf
Die Kantonsschule Kollegium Schwyz führt seit 2014 jedes Jahr für die ersten Klassen Projekttage zu nachhaltigem Konsum durch. Dazu baut Biovision jeweils eine kleine Version der mobilen Ausstellung CLEVER auf. «Mit der Ausstellung, dem spielerischen Onlineshop, dem CLEVER-Stand und den Schulbesuchen bietet Biovision Gelegenheit, konkret durchzuspielen und zu erfahren, was jede und jeder zur Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele beitragen kann», sagt Marcel Anderegg, Leiter der Ausstellung CLEVER bei Biovision. Was das heisst, erklärt er wie folgt: «Kaufen Sie saisonale und regionale Früchte und Gemüse, gerne auch auf dem Markt oder beim lokalen Bauern. Geniessen Sie Milchprodukte, Eier und Fleisch als Delikatesse. Achten Sie auf Labels, die ökologische und faire Produkte kennzeichnen und vermeiden Sie wo immer möglich Foodwaste und Palmöl.»
Labels beachten!
Labels kennzeichnen Produkte, die nach definierten Kriterien und Standards hergestellt sind. Es ist jedoch nicht einfach, angesichts der vielen Gütesiegel die Übersicht zu bewahren. Hier hilft unser Labelführer «Durchblick bei Lebensmittel-Labels» weiter.